Warnstreik bei TKS Finnentrop
Im Zuge der Tarifverhandlung Eisen und Stahl wurde am 25. März 21
der ThyssenKrupp-Betrieb in Finnentrop von der IG Metall bestreikt
Sicherlich bewegt die ausgefallene Tonnage in der einen Warnstreik-Stunde einen TK-Vorstand nicht
entscheidend.
Aber die Kollegen in Finnentrop (zwar der kleinste, aber doch zur Zeit einer der wenigen
profitablen Betriebe im Konzern) haben durchaus gezeigt, dass sie die Räder auch länger
stillstehen lassen könnten.
Und ohne menschliche Arbeit kommen auch heute noch keine beschichteten Bänder aus den
Anlagen.
Diese Selbstvergewisserung ist für die IG Metall in der aktuellen Krisensituation äußerst
wichtig. Die “normale” kapitalistische Übe
rproduktion wird zur Zeit ja von der Pandemie verstärkt
und überlagert.
Das macht dann auch so eigenartige Formate wie Automobil-Veranstaltungen mit Großleinwand
notwendig. Und Zustimmung zu den Rednern wie dem Olper IGM-Bevollmächtigten
Andre Arenz und Betriebsratvorsitzendem Bernd Sasse, die souverän die Forderung nach 4% mehr
Lohn begründeten, wird dann per Hupkonzert gegeben.
Wir Kommunisten zeigten uns solidarisch mit den Kollegen von TKS Finnentrop.
Unser argumentatives Transparent mit der Forderung nach Vergesellschaftung der Stahlindustrie
mit Berufung auf die Landesverfassung Art. 27 Abs.1 “Großbetriebe der Grundstoffindustrie…..
sollen in Gemeineigentum überführt werden.” wurde sehr wohlwollend beachtet.
Dieses Verfassungsgebot aus dem Jahr 1950 erfährt aber auch immer größere Aktualität.
Die Industrie Gewerkschaft Metall fordert den Staatseinstieg seit längerem. (Wobei ein
Staatseinstieg an sich noch keine Lösung ist – siehe Commerzbank.)
Es setzt sich – durchaus quälend langsam – die Erkenntnis durch, dass es für die deutsche
Stahlindustrie keinen kapitalistischen Ausweg gibt.